Barrierefreies Webdesign - Webseiten für alle nutzbar machen

Was bedeutet barrierefreies Webdesign und auf welche Faktoren muss man bei der Gestaltung achten?

Verfasst am 18.07.2023

In diesem Beitrag möchte ich aufzeigen, wie wir Webseiten gestalten und umsetzen können, die für alle Nutzer zugänglich und benutzerfreundlich sind. Barrierefreiheit ist der Schlüssel zu einer inklusiven digitalen Erfahrung, die Menschen mit verschiedenen Fähigkeiten einschliesst.

Was bedeutet barrierefrei?

Barrierefreiheit bedeutet, digitale Inhalte und physische Umgebungen so zu gestalten, dass sie von allen Menschen, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen, problemlos genutzt werden können. Im Zusammenhang mit dem Internet bezieht sich barrierefreies Webdesign darauf, Websites und Online-Inhalte so zu gestalten, dass sie für Menschen mit Behinderungen keine Hindernisse darstellen. Dies umfasst Aspekte wie eine klare und verständliche Struktur, alternative Texte für Bilder, Tastatursteuerung, Farbkontraste für gute Lesbarkeit und vieles mehr. Die Bemühungen um Barrierefreiheit sind nicht nur gesetzliche Anforderungen, sondern auch eine ethische Verpflichtung, um eine inklusive und gleichberechtigte digitale Erfahrung für alle zu gewährleisten.

Was bedeutet barrierefrei auf Webseiten?

Barrierefrei auf Webseiten bedeutet, dass die Gestaltung und Struktur einer Website so optimiert ist, dass sie von allen Menschen, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen, problemlos genutzt werden kann. Dies schliesst insbesondere Menschen mit Behinderungen ein, wie zum Beispiel:

  • Visuelle Einschränkungen: Hierzu gehören blinde oder sehbehinderte Menschen, die möglicherweise einen Screenreader verwenden, um den Inhalt der Website vorlesen zu lassen.
  • Hörbeeinträchtigungen: Personen mit Gehörlosigkeit oder Hörproblemen, die auf Untertitel oder Transkriptionen angewiesen sein könnten, um Audioinhalte zu verstehen.
  • Motorische Einschränkungen: Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen, die möglicherweise eine alternative Navigation benötigen, um die Website zu bedienen.
  • Kognitive Einschränkungen: Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen, die auf eine klare, einfache Sprache und eine intuitive Website-Struktur angewiesen sind.

Eine barrierefreie Website berücksichtigt diese Bedürfnisse und implementiert spezifische Gestaltungsprinzipien und Techniken, um die Zugänglichkeit zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise:

  • Die Verwendung von alternativen Texten für Bilder, um sie für Screenreader zugänglich zu machen.
  • Klare und konsistente Website-Struktur, damit Benutzer die Inhalte leicht finden können.
  • Die Möglichkeit, die Website vollständig per Tastatur zu navigieren, um Maus-unabhängigen Zugriff zu ermöglichen.
  • Ausreichende Farbkontraste, um Texte gut lesbar zu machen, auch für Menschen mit Sehschwierigkeiten.

Wie sieht eine barrierefreie Website aus?

Um eine Website barrierefrei zu gestalten, muss man sich drei Bereiche vornehmen:

  1. Technik: Menschen mit Einschränkungen können heute auf zahlreiche technische Hilfsmittel zurückgreifen. Die Website muss demnach die Nutzung dieser Hilfsmittel ermglichen. ⁠Für Menschen mit Sehschwächen gibt es bspw. Screenreader. Diese müssen Eure gesamte Website erfassen und ausgeben können. Tipp: Nutzen Sie doch mal einen Screenreader und bescuhen Sie zum Test mal Ihre eigene Seite.

  2. Design: ⁠Die Website muss so gestaltet sein, dass eine grössere Schrift problemlos möglich ist. Viele ältere Menschen stellen auf ihren Geräten eine grössere Schriftgröße ein. Auch Farbfehlsichtigkeiten solltet Ihr berücksichtigen; Rot-Grün-Sehschwäche gehört hier zu den bekanntesten. Tipp: Schauen Sie sich doch Ihre eigene Webseite mal in einem Zoom-Verhältnis von 200% an.

  3. Inhalt: Inhalte müssen leich verständlich verfasst sein, damit auch Menschen mit kognitiver Einschränkung die Texte verstehen. Bei Grafiken mit wichtigen Informationen darf ein beschreibender Alternativtext nicht fehlen.

Gibt es Richtlinien für digitale Barrierefreiheit?

Ja, in der Schweiz gibt es Richtlinien für barrierefreies Webdesign. Diese Richtlinien sind Teil des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) und der Verordnung über die barrierefreie Gestaltung von Webangeboten (VbWeb). Gemeinsam legen sie fest, wie öffentliche Stellen und Unternehmen ihre Webseiten und Online-Angebote zugänglich und barrierefrei gestalten müssen, um Menschen mit Behinderungen die gleichberechtigte Teilhabe am digitalen Leben zu ermöglichen.

Checkliste für eine barrierefreie Website

Design

  • Hohe Kontraste
  • Website-Struktur leicht ersichtlich
  • HTML und CSS strikt getrennt
  • Links mit aussagekräftigen Titeln

Navigation

  • Links und Buttons sind gut klickbar
  • Navigationen funktionieren auch ohne eine Maus
  • Formulare sind mit der Tastatur bedienbar

Texte

  • leicht verständliche Sprache
  • Texte sind klar strukturiert
  • Überschriften hierarchisch gegliedert
  • Texte für Screenreader lesbar

Medien

  • Alternativtexte für Bilder hinterlegen
  • Bilder in ausreichender Auflösung
  • Videos mit Untertitel

Nützliche Tools und Werkzeuge

Fazit

Von barrierefreien Webseiten profitieren alle. Durch die Vielfalt von Einschränkungen und unendlichen Funktionen einer Website ist es aber nahezu unmöglich, Webseiten komplett barrierefrei zu gestalten. Kleine Veränderungen bewirken aber Grosses und wenn man sich der Thematik etwas besusst wird, kann man relativ einfach vielen Menschen das Leben etwas vereinfachen.

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